1. Une maison pop-rock dans l’ancienne école de Lachen (SG) / CONCOURS / 2e rang

  2. 2010 -

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    umnutzung vom Schulhaus zum Rock-Pop Zentrum
    Bericht des auswahlgremiums

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    Einleitung

    Rock-Pop hat sich in den letzten Jahren in der gesamtschweizerischen Berufsausbildung neben der Klassik als gleichwertiges und sehr beliebtes Studienangebot etabliert. Vor diesem Hintergrund bietet auch die Musikschule der Stadt St.Gallen einen professionellen, fächerübergreifenden Instrumentalunterricht in Rock- und Popmusik an. Knappe und unbefriedigende Raumverhältnisse führen jedoch zu pädagogischen, organisatorischen und betrieblichen Schwierigkeiten.

    Mit dem Ziel einen vernetzten Instrumentalunterricht zu ermöglichen, sollen die Fachbereiche Rock und Pop unter einem Dach vereinigt werden. Das ehemalige Schulhaus Lachen wird zu einem Rock-Pop Zentrum umgenutzt. Dies erlaubt, das vielfältige Unterrichtsangebot an einem Ort zu konzentrieren und entsprechend flexibel auf die Anliegen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einzugehen. Die Zusammenarbeit und die Realisierung von gemeinsamen Projekten innerhalb der Fachgruppe Rock-Pop werden einfacher und effizienter.

    Entsprechend sind Anpassungen des Grundrisses im Innenbereich vorgesehen. Die geplanten Unterrichtsformen können ohne Erweiterung des Bauvolumens im bestehenden Gebäude durchgeführt werden. Baulich befindet sich das Schulhaus Lachen in einem relativ guten Zustand. Es sind jedoch verschiedene kleinere Renovationsarbeiten und Anpassungen an heutige Anforderungen und Vorschriften nötig. In der Investitionsplanung 2010 sind insgesamt CHF 3 Millionen für das Rock-Pop Zentrum vorgesehen.

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    Auswahlgremium

    Barbara Holzer, Dipl. Architektin ETH / SIA

    Erol Doguoglu, Dipl. Architekt ETH / SIA, Stadtbaumeister

    Andreas Horlacher, Abteilungsleiter Dienste

    Helmuth Hefti, Leiter Musikschule

    Friederike Pfromm, Dipl.-Ing. Architektin SIA, Projektmanagement

    Ueli Lanker-Bugnon, architecte dipl. EPF / ETH, Projektleitung

    Marina Tüscher, Dipl. Architektin ETH, Varianzverfahren

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    Beurteilung und Auswahl

    Am 17. August 2010 tagte das Auswahlgremium im Schulhaus Lachen in St.Gallen.

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    Beiträge

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    Projekt Nr. 15 / Antoine Voisard, Porrentruy / Acustica GmbH, Portalban

    Radikal, direkt, rebellisch, ein bisschen wie Jimi Hendrix’ Interpretation der amerikanischen Nationalhymne, so stellt man sich den Rock vor. Das liest die Betrachterin und der Betrachter aus dem vorliegenden Beitrag. Der Aufbau aus dem Jahr 1921 wir adgerissen und durch neue Anbauten östlich und westlich des Treppenhauses ersetzt. Auf dem Dach wird Platz für Solarkollektoren geschaffen. Im nördlichen Bereich finden Unterrichtsräume Platz, im südlichen Bereich können die Schülerinnen und Schüler das Gelernte in 2 doppelgeschossigen Vortragräumen vorspielen. Die westlichen WC-Anlagen werden rückgebaut und durch einen Aufzug ersetzt. Der Haupteingang wird auf die Höhe des Untergescosses verlegt. Auf diese Weise kann das Rock-Pop Zentrum von der Vonwilstrasse aus hindernisfrei befahren und -degangen werden. Der Titel «Forme Forte», die starke Form, fasst schliesslich treffend das neue Ausehen der ehemaligen Primarschule Lachen Zusammen: Ein klares Konzept in einem kubischen Würfel.

    Auffallend sind vielen, in der Höhe versezten Geschosse, die sich konsequent im ganzen Gebäude wiederfinden. In den beiden doppelgeschossigen Vortragräumen können auf diese Weise interressante Bezüge zu Galeriegeschossen herstellt werden. Im Bereich der Schulungsräume aber wird die versetzte Anordnung der Räume für den Betrieb hinderlich. Obwohl mit dem Rückbau des Dachgeschosses der Gebäude weniger hoch wird, muss der Aufzug ein Geschoss mehr bedienen als im bestehenden Zustand. Dieser Widerspruch vermag die radikalen baulichen Eingriffe nicht zu rechtfertigen.

    Der lösungansatz überzeugt das Beurteilungsgremium durch seinen erfrischenden und radikalen Zugang zur Aufgabe, der sich durch eine klare Stellungnahme auszeichnet. Präzise bauliche Massnahmen definieren den Zugang zur Aufgabe. Die Umnutzung einer Fabrik zu einer Tanzschule ist eine sehenswerte referenz. Es lässt sich ein freier formaler Umgang mit der Akustik und der Statik von Räumen herauslesen. Das Gremium wünscht sich einen behutsameren Bezug zur unmittelbaren Umgebung, welche südlich des Schulhauses als «Gebiet mit besonderem baulichem Erschreinungsbild» gilt. Die vorgeschlagenen Eingriffe in die Bausubstanz sind so stark, dass letzlich ein Neubau in Reichweite liegt.